Archiv für den Monat: Juni 2018

Oekumenischer Stadtteilgottesdienst am Sonntag, dem 8. Juli

Wir laden bereits heute alle Walldorfer und besonders die Gottesdienstbesucher im Anschluss in unser Begegnungshaus zum gemeinsamen Kirchencafe ein.

Seien Sie uns alle herzlich willkommen zu Kaffee und Kuchen bei netten Gesprächen und gegenseitigem Kennenlernen getreu dem Motto „Menschen für Menschen“.

Walldorfer Erfolgsgeschichten Folge 5

Moukhtar aus Gambia backt schmackhafte Brötchen bei Rutz

Auch in der Bäckerei Rutz zahlt sich Weitblick und Toleranz aus: Seit Dezember 2017 befindet sich Moukhtar in derAusbildung zum Bäcker. Schon seit  Jahren ist dieser Beruf unter Jugendlichen kein Renner mehr, und so konnte man neben der humanitären Einstellung auch einen wirtschaftlichen Erfolg verzeichnen. Chef Alexander Rutz ist mit seinem Lehrling in Punkto Arbeitseigenschaften sehr zufrieden. Sein   Deutsch verbessert sich zunehmend, so dass zu hoffen ist, dass er auch die Berufsschule schaffen wird.

Moukhtar berichtet zu seinen Fluchtgründen, dass er in der Heimat selbständig Häuser baute und ein gutes Auskommen hatte in einem kleinen Dorf im nördlichen Gambia. Als sunnitischer Moslem wurde er von den Handlangern des schiitischen ehemaligen Präsidenten zunehmend seiner Rechte beraubt, enteignet und war Repressalien ausgesetzt, so dass er für sich und seine Familie auch um sein Leben fürchtete. Deshalb floh er mit Frau und drei Kindern bereits 2013 in die Türkei, wo seine Frau mit den Kindern immer noch im Flüchtlingscamp lebt. Allein schlug er sich 2015 weiter, setzte mit dem Boot nach Griechenland über und gelangte über die Balkanroute mit kurzen Zwischenstopps nach Walldorf, wo er von Andrea Gramlich betreut wurde, welche auch den Kontakt zur Bäckerei Rutz herstellte. Sein großer, eigentlich kleiner Traum ist es, mit seiner Familie wieder vereint zu werden, um in seinem freundlichen Gastland eine Existenz aufbauen zu können.Denn er fühlt sich gut integriert und fair behandelt.

Menschlichkeit ist das Maß aller Dinge, vielen Dank an die Bäckerfamilie Rutz, dass sie mit gutem Beispiel vorangeht.

Moukhtar mit Chef und Kollegen

Helfende Hände für die Fahrradwerkstatt gesucht

 

Zwei unserer ehrenamtlichen Helfer haben eine neue Arbeitsstelle gefunden und können uns deshalb in der Fahrradwerkstatt nicht mehr unterstützen.

In der Fahrradwerkstatt reparieren wir Fahrräder von Flüchtlingen oder richten gespendete Fahrräder zur Weitergabe an Flüchtlinge wieder her. Dazu ist unsere Werkstatt mit den wichtigsten Werkzeugen für die Reparatur von Fahrrädern ausgestattet. Die erfahrenen Kollegen teilen ihr Wissen gerne, so dass auch Fachwissen aufgebaut werden kann. Geöffnet haben wir montags zwischen 14:00 und 18:00 Uhr.

Konkret suchen wir eine Person, die in direktem Kontakt mit unseren Kunden steht, die Fahrräder zur Reparatur annimmt sowie die reparierten Fahrräder wieder herausgibt. Diese Person legt auch die Reihenfolge der Reparaturen fest. Schön wäre ein wenig Grundwissen rund um ein Fahrrad, damit die zu reparierenden Teile eingeschätzt werden können.

Zusätzlich könnten wir auch noch Personen mit handwerklichem Geschick brauchen. Diese Personen führen dann die Reparaturen aus.

Nähere Informationen erhalten Sie von Thomas Scheller. Telefon: (06222) 6 45 18 oder email: fahrradwerkstatt@ak-asyl-walldorf.de

Amber Hill Gardenkonzert zum Spargelmarktauftak

Amber Hill -immer wieder ein musikalischer Genuss!

Amber Hill im Garten des Begegnungshauses bei bestem Wetter- das wird kaum noch zu toppen sein! Wunderschön war´s mit ganz eigener Stimmung.

Auch bei ihrem zweiten Gastspiel beim Arbeitskreis Asyl Walldorf verzauberten die jungen Musiker ihr Publikum mit ihren überwiegend eigenen Kreationen. Musik zum Entspannen, Runterkommen und Sich- wohl- fühlen, erfrischen handgemacht und authentisch, so präsentierte sich die Band um Heiner Weisbrod und Julia Dörr. Teufelsgeigerin  Carla, der cool-relaxte Bassist Lennard Herlyn, Gitarrist Heiner oder Julia mit ihrer fantastisch-einprägsamen Stimme: alle  beherrschen ihre Instrumente ganz perfekt ohne  Chichi und irgendwelche Allüren oder Abgehobensein. Es ist immer wieder eine Freude, ihrer Musik zu lauschen, egal in welcher Altersgruppe. Und so versammelte sich nicht nur der harte Kern der Ak-ler, sondern  im Laufe des Abends spazierten einige Zuhörer von der Straße herein und gesellten sich zu den Zuhörern. Ein junger, eher-spät- gekommener Techno-Fan äußerte laut sein Bedauern,  so viel schöne Musik verpasst zu haben und kaufte sich eine CD.

Kein Problem- sie haben uns versprochen, wieder zu kommen- und darauf freuen wir uns heute schon!

Und nicht zu vergessen: Vielen Dank an die Stadtverwaltung- der Garten war picobello hergerichtet, was auch zum Gelingen der Veranstaltung beitrug.

Spargelmarkt Chill-in mit Amber Hill

Allen Freunden ruhiger Rockmusik nochmals zur Erinnerung: Am Freitag, dem 8. Juni ab 20.00 spielt Amber Hill im Garten des Begegnungshauses.

So ist  es geplant, es sei denn, Wetter oder Lautstärke der Hauptstraße machen einen Strich durch die Rechnung.Dann wird das Konzert ins Innere des Begegnungshauses verlegt.Do isch´s aa schää!

Einritt frei, der Künstlerhut geht um!

Walldorfer Erfolgsgeschichten Folge 4

Walldorfer Erfolgsgeschichten Folge 4

Faride- Verkäuferazubi bei Edeka Marx

„Faride spricht sehr gut, deutsch, sie versteht auch Dialekt und ist besonders ehrgeizig, “sagt Frau Marx über ihre Auszubildende. Sie zeigt sich mit ihren Leistungen sehr zufrieden und auch die Kollegen mögen Faride.

Ihre Lebensgeschichte :

Sie  ist 25 Jahre alt, verheiratet , hat eine Tochter und wurde in Afghanistan geboren. Schon als Kleinkind floh sie mit der gesamten Familie nach dem Mord an einem  Onkel vor den Taliban in den Iran.

Dort wuchs sie ohne richtige Schulbildung auf, der Vater ernährte die Familie, indem er sich morgens an die Straße setzte und als Tagelöhner seine Arbeitskraft anbot. Als sie 17 Jahre alt war,  tauchte ein wesentlich älterer Cousin auf, dem sie bereits als Baby zur Ehefrau versprochen worden war, und forderte sein Recht ein. Sie verweigerte die Zwangsehe, worauf er  sie mit dem Tod bedrohte. Da er ein reicher Regierungsbeamter  war, war die Bedrohung sehr konkret. Obwohl die Familie es gern gesehen hätte, wenn Faride den Cousin geheiratet hätte, erkannte der Vater schließlich ihre Not  und eine lange Flucht begann. Zunächst erreichten sie die Türkei, später dann mit dem Schiff Griechenland und landeten dann  in Mazedonien. 2014 schlossen sie sich den Flüchtlingstrecks an, durchquerten  mit Hunger und Durst den gesamten Balkan 6 Monate lang zu Fuß, bis sie 2014 in Walldorf ankamen. Faride besuchte ein Jahr die hauswirtschaftliche Schule in Wiesloch und schaffte den Hauptschulabschluss. Durch ein Praktikum konnte sie Familie Marx ihre Leistungsfähigkeit beweisen, was schließlich zum Abschluss eines Ausbildungsvertrages führte. Große Sorgen bereitet Faride ihre Aufenthaltsgenehmigung, die bisher an die Dauer ihrer Ausbildung geknüpft ist. Ihre gesamte Familie lebt mittlerweile als anerkannte Flüchtlinge in Deutschland, nur sie muss mit Mann und Tochter bangen, abgeschoben zu werden. Diese Angst, vor allem um das Schicksal der kleinen Tochter,  bringt sie manche Nacht um den Schlaf und sie ist froh, in der täglichen Arbeit im Edeka Markt von den trüben Gedanken abgelenkt zu werden.

Hoffen wir, dass die Geschichte von Faride ein glückliches Ende findet, denn sie bringt alles ein, was sie dafür tun kann.