Archiv für den Monat: Februar 2019

Lesung mit den Geschwistern Zaeri in der Stadtbücherei

Lesung in der Bücherei mit den Geschwistern Zaeri

Viele Zuschauer, darunter auch etliche Geflüchtete,  hatten sich in der Bücherei eingefunden zum gemütlichen Erzählabend mit den Geschwistern Zaeri, die in bester orientalischer Erzähltradition über ihre Flucht aus dem Iran vor 30 Jahren berichteten. Mernoush, die Schriftstellerin,  erzählte kurzweilig, bisweilen auch nachdenklich über ihr Leben als Tochter eines wohlhabenden Arztes. Mehrdad, der bekannte Zeichner und Illustrator, ergänzte aus seiner Sicht.Die Familie hatte das Glück, das „Loch in der Mauer“ als Weg in den Westen  nutzen zu können, so dass sie über Ost-nach West-Berlin, dann  über Karlsruhe nach Heidelberg gelangten, wo die Elern heute noch leben.Diese waren ebenfalls anwesend, und es war berührend vom Vater, einem ehemals praktizierenden Gehirnchirurgen, zu erfahren, dass er in Deutschland als Altenpflegehelfer und später dann als geprüfter Altenpfleger arbeitete, um seine Familie zu ernähren.Dennoch hat er die Flucht niemals bereut, denn sie war der Preis für die Freiheit der Kinder, aus denen alle etwas geworden ist.

Herzlichen Dank an Frau Grabl und ihr Team für diese schöne Kooperation, bei der wir uns als Verein präsentieren duften.

Walldorfer Erfolgsgeschichten-Atif

Walldorfer Erfolgsgeschichten- Atif

Auch der dritte Geflüchtete, der beim Volkswagen Autohaus Alfred Hofmann in Walldorf beschäftigt ist, fühlt sich bei seinem Arbeitgeber außerordentlich wohl und freut sich über die wertschätzende Akzeptanz unter allen Kollegen.

Atif ist 30 Jahre alt, kommt aus dem Irak und ist seit 2015 in Deutschland. Er hat den klassischen Fluchtweg über die Türkei erlebt und ist danach einen Monat durch den Balkan gelaufen, bis er in Walldorf im Camp im Industriegebiet ankam. Er hat sich nach einer kurzen Erprobungsphase als Azubi Karosseriebauer dazu entschlossen, lieber als Facharbeiter beschäftigt zu werden, denn er hat darin eine zehnjährige Berufserfahrung im Irak. Die Firma ist sehr zufrieden mit seinen Leistungen, und er ist stolz darauf, mittlerweile einen festen Arbeitsvertrag zu besitzen. Er kann sich gut in  deutsch verständigen, hat A2 Niveau erreicht, will sich aber ab Januar 2019 durch einen Kurs in der Volkshochschule weiter verbessern. Ausdrücklich bedankt er sich auch bei seinem Paten, Stadtrat Hans Wölz, der den Kontakt mit der Firma Alfred Hofmann geknüpft hat. Frau Hofmann schließt sich dem Dank an, denn ohne seine stetige Hilfe wäre ein Durchkommen   im Bürokratie- Dschungel schwer gewesen. Atif ist mittlerweile verheiratet und stolzer Vater. Atif, wir wünschen weiterhin alles Gute!

Der Verein Begegnungen bedankt sich ganz besonders bei Frau Ingeborg Hofmann, die gemeinsam mit ihrem Mann Alfred Hofmann ein leuchtendes Beispiel für die Leistungskraft und Integrationsfähigkeit von mittelständischen Betrieben darstellt. Eine beeindruckende Persönlichkeit, die sich zur Aufgabe gemacht hat, sich nicht an den Defiziten, sondern an den Ressourcen der Menschen zu orientieren. Und sie hat auch noch Erfolg dabei! Schade dass wir keine Orden verleihen-hier wäre ein Mensch, der einen Orden verdient!