Kommunikations-Kurs von Thea

Unsere Vorsitzende Thea Hillenbrand unterrichtet immer 1x pro Woche am Mittwoch-Vormittag ihren sogenannten Kommunikations-Kurs. Dort sollen die ukrainischen Teilnehmer*innen vor allem spielerisch mit kurzen Rollenspielen einfache Situationen sprachlich erlernen und dann gleich praktisch umsetzen. Ziel ist es, das Sprechen in typischen Alltagssituationen zu üben und dann sofort umzusetzen.

Dazu werden Texte zu einer bestimmten Situation gelesen und danach werden Rollenspiele geübt, bei denen Sätze aus dem Text benutzt werden können. Aus den Texten ergeben sich in der Regel Grammatikfragen, die dann sofort oder in einer der folgenden Stunden behandelt werden. Nach anfänglicher Scheu haben die Teilnehmer*innen mittlerweile viel Spaß und sind gerne dabei.

Thea mit ihren Kursteilnehmer*innen

Kunst für einen guten Zweck „BUNTER DENN JE“

Der Walldorfer Künstler Gottfried Keim lädt zusammen mit dem Lions Club Walldorf Astoria und dem Walldorfer Begegnungshaus zu seiner 5. Ausstellung „Kunst für einen guten Zweck“ ein. Die Verkaufsausstellung, deren Erlös insbesondere ukrainischen Flüchtlingskindern zugutekommen soll, ist Gottfried Keim ein wichtiges Anliegen. In Walldorf lebende Kinder und Jugendliche aus der Ukraine sollen finanziell unterstützt und insbesondere in die Lage versetzt werden, an Ferienfreizeiten teilzunehmen. Damit soll sowohl die Integration als auch das Erlernen der deutschen Sprache unterstützt und gefördert werden. „BUNTER DENN JE“ ist der Titel, der auf alle Bilder Gottfried Keims zutrifft, die bei der Ausstellung in den unterschiedlichsten Formaten zu sehen sein werden. 

Die Ausstellungseröffnung findet am Samstag, 25. März, 17:00 Uhr in der ehemaligen Synagoge in Walldorf, Albert-Fritz-Straße 7, statt. Die Eröffnung übernimmt Walldorfs Erster Beigeordneter Otto Steinmann, Dr. Timo Jouko Herrmann wird die Veranstaltung musikalisch umrahmen. Der Walldorfer Künstler Gottfried Keim selbst wird in die Ausstellung einführen. Öffnungszeiten sind an den folgenden Sonntagen 26. März, sowie 2. und 8. April 2023, jeweils von 11:00 bis 17:00 Uhr.

Kegelausflug in den Faschingsferien

In den Faschingsferien unternahm der Deutschkurs für Ukrainer*innen von Sabine spontan einen kleinen Ausflug zu den Kegelbahnen in der Walldorfer Astoria-Halle. Diese Gruppe besteht vorwiegend aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die noch keinen festen Wohnort und damit auch keinen festen Schulplatz haben. Ihnen möchten wir im Begegnungshaus einen spielerischen Einstieg in die deutsche Sprache ermöglichen. Zur Gruppe gehören aber auch Teilnehmer*innen, die schon recht gute Deutschkenntnisse haben. Sie sind für Sabine eine Riesenunterstützung beim Unterrichten.

Dem Ausflug zum Kegeln schlossen sich auch ein paar ehemalige Kursteilnehmer*innen an, die inzwischen aus Walldorf weggezogen sind. Die Freude darüber und den Spaß am Kegeln sieht man den Gesichtern auf den Bildern an. Es war zwar nur ein kleiner Ausflug (der u.a. auch dadurch möglich wurde, dass wir in Walldorf umsonst Bus fahren können und wir den Eintritt für alle durch Spendengelder finanzieren konnten), aber es war trotzdem eine sehr schöne Abwechslung von einem schwierigen Alltag.

Yuriy und seine Familie aus der Ukraine

Dieses Mal möchten wir Yuriy, seine Frau Iryna und die drei Kinder Evelina (17 Jahre), George (14 Jahre) und Darii (10 Jahre) vorstellen.

Sie sind direkt am Tag des russischen Einmarsches in die Ukraine, dem 24.02.2022, von Kiew kommend über Rumänien geflohen und haben Walldorf schließlich neun Tage später erreicht. Hier lebt eine Freundin von Iryna, die ihnen Hilfe angeboten hat. In der Ukraine war Yuriy als selbständiger Kaufmann im Bereich Autos und Versicherungen tätig. Ursprünglich gelernt hat er Bankkaufmann und anschließend hat er Jura studiert.

Yuriy spricht nach dem Absolvieren eines B2-Sprachkurses inzwischen so gut Deutsch, dass er als Dolmetscher für seine Landsleute arbeiten kann. Zur Zeit absolviert er einen berufsbezogenen Sprachkurs auf C1-Niveau an der Mannheimer Abendakademie. Er bemüht sich darum, seine Zeugnisse aus der Ukraine in Deutschland anerkennen zu lassen, damit er irgendwann wieder in seinem Beruf arbeiten kann.

Die drei Kinder gehen mittlerweile in Walldorf zur Schule. Der Jüngste besucht die Schillerschule, die beiden Älteren das Gymnasium Walldorf. Alle drei sind sehr sportlich in diversen Sportarten und glücklich, dass sie hier ein so großes Angebot in ihrer Freizeit haben.

Für die Unterstützung der Freunde und der Ehrenamtlichen im Begegnungshaus hier in Walldorf ist die Familie sehr dankbar.

Spende von SBK Kissel in Walldorf

Was für eine schöne Überraschung!

Anfang Februar erhielt unsere Vorsitzende Katrin Siebold einen überraschenden Telefonanruf. Der Marktleiter des SBK Kissel, Herr Köthner, kündigte eine Spende über 913 € an. Diese hohe Summe wurde in seinem Markt mit Pfandbons der Kundinnen und Kunden am Pfand-Rückgabe-Automat über zwei Monate gesammelt. 

Wir bedanken uns herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern und natürlich besonders bei Herrn Köthner für die Idee, uns dieses Geld für die Arbeit im Begegnungshaus zur Verfügung zu stellen. Wir werden damit unter anderem einen Bären-Nähkurs teilfinanzieren, über den wir in einer späteren Ausgabe noch berichten werden.

Herr Köthner und Frau Siebold bei der Spendenübergabe am 7. Februar

WE NEED YOU – Ehrenamtliche fürs Begegnungshaus

Wir suchen ab sofort weitere Ehrenamtliche, die sich gerne bei uns im Team engagieren möchten.

Vor allem brauchen wir Mithilfe bei einem neu startenden Sprach-Café (alle 14 Tage für ca. zwei Stunden), bei Deutsch-Sprachkursen für Erwachsene im Anfänger-Niveau sowie bei der Nachhilfe für Schüler*innen am Nachmittag. Aber auch gelegentliche Hilfe bei verschiedenen Aktionen im Begegnungshaus wäre eine Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Der Zustrom von Geflüchteten nach Deutschland ist nach wie vor sehr groß und auch in Walldorf sind vergangene Woche wieder etwa 60 neue Geflüchtete angekommen. 

Wenn Sie Lust und Zeit haben, sich zu engagieren, dann melden Sie sich bitte im Büro des Begegnungshauses. Vielen Dank!

Außerdem sucht unsere hauseigene Fahrrad-Werkstatt weiterhin dringend Fahrrad-Spenden. Auch Anhänger und Helme sowie Schlösser werden gerne angenommen.

Kpacha Sogoyou, das neue Gesicht im Integrations-Team der Stadt Walldorf

Seit dem 1. Januar 2023 ergänzt Kpacha Sogoyou neben dem Integrationsbeauftragten Marco Schirmacher und der Integrationsmanagerin Gabriele Dörflinger das Team im Rathaus Walldorf.

Zusammen mit seiner Kollegin Frau Dörflinger teilt er sich von nun an die viele Arbeit. Über die Unterstützung freut sich das Team und natürlich auch wir im Begegnungshaus. Immer donnerstags wird er nach Terminabsprache seine Sprechstunde bei uns im Begegnungshaus abhalten. „Letztendlich geht es darum, den Menschen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen“, sagt er über seine Arbeit.

Kpacha Sogoyou kam 2002 für ein Magister-Studium der Soziologie und Romanistik aus seinem Heimatland Togo nach Deutschland und weiß daher aus eigener Erfahrung, wie hart es ist, sich in einem völlig fremden Land und in einer ganz anderen Kultur zurechtzufinden. Da er neben Deutsch auch noch fließend Englisch und Französisch spricht, kann er sich mit den Geflüchteten aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern gut verständigen. 

Die ersten Wochen sind nun schon vergangen und er hat sich schnell an seinem neuen Arbeitsplatz eingelebt. Wir wünschen alles Gute und freuen uns auf die Zusammenarbeit!

Kpacha Sogoyou vor dem Begegnungshaus

Katarina und ihre Familie aus der Ukraine

Auch diese Woche möchten wir eine Familie aus der Ukraine vorstellen.

Katarina (16 Jahre) und ihre Eltern Olga und Volodomir sind vor mehr als zehn Monaten aus Charkiw (einer Stadt im Osten der Ukraine ganz nahe der russischen Grenze) nach Deutschland geflüchtet und schließlich in der Gemeinschaftsunterkunft im Walldorfer Industriegebiet gelandet. In Charkiw haben sie die russischen Bombardierungen der Stadt erlebt und nach vielen Tagen in dunklen, kalten und feuchten Kellern mit wenig Essen die Flucht nach Deutschland gewagt. Den großen Bruder und Sohn mussten sie in der Ukraine zurücklassen.

Da die Familie in der Flüchtlingsunterkunft lebt, ist es nicht möglich, dass Katarina hier in Walldorf auf eine allgemeinbildende Schule geht. Katarina lernt sehr fleißig Deutsch und spricht und versteht schon unglaublich viel. Zur Zeit besucht sie eine VBO-Klasse in Wiesloch, um Deutsch zu lernen. Allerdings spricht sie mittlerweile so gut Deutsch, dass sie dort fast schon unterfordert ist. Ihr großer Wunsch ist eine gute Schulausbildung, mit der sie später einmal im medizinischen Bereich studieren kann. Aus diesem Grund sucht die Familie dringend eine kleine Wohnung in Walldorf. Wenn sie diese hat, wird die Familie ganz offiziell in Walldorf gemeldet sein und dann kann Katarina auch hier einen Schulplatz bekommen. Es wäre also toll, wenn wir auf diesem Wege eine Wohnung für die Familie finden würden. Wenn Sie helfen können, melden Sie sich bitte bei uns im Büro des Begegnungshauses. Vielen Dank!

Ein Bild aus glücklichen Tagen in der Heimat

Nataliia und ihre Familie aus der Ukraine

Diese Woche möchten wir Nataliia und ihre drei Söhne Yaroslav (20 Jahre), Tymur (15 Jahre) und Yevhenii (12 Jahre) vorstellen. 

Die vier sind im vergangenen Jahr nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine aus ihrer Heimat nach Deutschland geflohen. Seit Ende April 2022 leben sie  nun bei uns in Walldorf. Ursprünglich kommen sie aus Mykolajiw (Миколаїв), einer Stadt etwas nordöstlich von Odessa gelegen. Mittlerweile wurde ihr Wohnhaus dort durch den Krieg zerstört. In ihrer Heimatstadt hatte Nataliia eine kleine Tanzschule für Kinder.

Alle haben sich hier in Walldorf mittlerweile gut eingelebt und fühlen sich sehr wohl. Die beiden jüngeren Söhne besuchen die Theodor-Heuss-Realschule, während Nataliia und ihr ältester Sohn Deutsch-Kurse sowohl in Walldorf als auch in Heidelberg absolvieren. Zusätzlich hilft Tymur mit viel Enthusiasmus regelmäßig bei der Walldorfer Tafel und Nataliia engagiert sich bei einem Deutsch-Sprachkurs für ukrainische Kinder im Begegnungshaus. Alle vier möchten schnell Deutsch lernen, um sich hier gut zu integrieren und sich langfristig ein neues Leben aufbauen zu können. Nataliia ist sehr dankbar für die freundliche Aufnahme in Deutschland und vor allem hier in Walldorf. Sie sagt: „Wenn uns das Schicksal Kraft und eine zweite Chance gegeben hat, dann müssen wir dies auch nutzen.“

Sprachkurse für Ukrainer*innen

Im März 2022 haben sich Mitarbeiter*innen der SAP (unter ihnen sehr viele russischsprachige) organisiert, um an verschiedenen Orten bzw. auch online Deutsch-Sprachunterricht anzubieten. In Walldorf treffen sich die Kursteilnehmer*innen bei uns im Begegnungshaus.

Diese Sprachkurse finden täglich unter der Woche statt und sind selbstorganisierend, d.h. Lehrer*innen konnten sich über eine Excel-Tabelle auf einer Plattform bei SAP für Unterrichtsstunden eintragen und den jeweiligen Unterrichtsstand austauschen. Inzwischen haben wir drei parallele Kurse mit jeweils fest zugeordneten Lehrer*innen. Zwei der Kurse vermitteln Grundkenntnisse, in einem Kurs sind die Lehrer*innen und die Teilnehmer*innen so eng zusammen gewachsen, dass sie ein Lehrbuch für das Sprachniveau A2 benutzen. Daneben gibt es noch zwei weitere, nicht täglich stattfindende Kurse mit sehr wenigen Teilnehmern, die von jeweils einem Kursleiter betreut werden.

Für die Basiskurse wird Unterrichtsmaterial verwendet, das von SAP bzw. der Stadt Walldorf kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Die technischen Hilfsmittel (WhatsApp, verschiedene Übersetzungs-Tools oder das Leo-Wörterbuch) haben sich seit der großen Flüchtlingswelle 2015 deutlich verbessert und erleichtern den Unterricht sehr.

Für alle Beteiligten sind diese Kurse eine große Bereicherung.