Seit einigen Wochen besucht Waseem Z. die Schüler des Gymnasiums Walldorf, um mit ihnen über seine Erfahrungen auf der Flucht aus Syrien zu sprechen, die ihn schlussendlich nach Walldorf geführt hat. Der Englischlehrer, der als Christ mit seiner Familie in der Nähe von Damaskus lebte, kam über die sogenannte Balkanroute nach Deutschland und wohnt seit September in der Gemeinschaftsunterkunft in der Industriestraße.
In seinen Berichten erzählt er den Schülern seine Geschichte, berichtet über die Gefahren der Reise und über sein Leben in der Unterkunft. Mit den Schülern entstehen sehr spannende Diskussionen über Flucht, das Asylrecht und über die Hürden der Bürokratie. Aber auch politische Fragen stehen im Fokus: Wie geht es weiter mit Syrien, wie konnte der IS, den die Araber Daesh nennen, so viel Macht bekommen und erstarken, welche Rolle spielen die USA, Europa und Russland in den Konflikten? Diese Fragen werden durchaus auch kontrovers mit den Fachlehrern, den Schülern und Waseem Z. diskutiert.
Der Arbeitskreis Asyl Walldorf begleitet Waseem in die Schule, koordiniert die Termine und informiert die Schüler über die Arbeit vor Ort.